Vor der diesjährigen Mitgliederversammlung des Ortsrings Ehrenbreitstein lädt der Vorstand Geschichtsinteressierte zu einem Vortrag von Manfred Böckling M.A. ins Dahl ein. Dieser Vortrag ist ausdrücklich nicht nur für Mitglieder bestimmt, sondern steht jedem Interessenten offen.

Die Zeit nach 1790 war für Ehrenbreitstein eine schwierige Zeit. 1786 war das neue Schloss von Clemens Wenzeslaus, des Trierer Kurfürsten, der aber ständig am Rhein residierte, fertig geworden und bezogen worden. Mit ihm zog auch der größte Teil des Hofes von Ehrenbreitstein auf die andere Rheinseite. Für kurze Zeit profitierten wahrscheinlich auch Ehrenbreitsteiner Kaufleute und Handwerker noch von den französischen Refugeés, die nach der Revolution hier Zuflucht gefunden hatten. Mit dem Einzug französischer Soldaten und der Flucht des Kurfürsten nach Augsburg war aber sowohl für Koblenz als auch für Ehrenbreitstein die kurfürstliche Zeit endgültig vorbei. Koblenz blieb bis zur Regelung im Frieden von Lunéville unter französischer Verwaltung, Ehrenbreitstein wurde Grenzstadt und verfügte mit der zur Festung ausgebauten Burg auf dem Berg über eine Bedrohung, die die Franzosen nicht billigen konnten. Die Festung hatte die Aufgabe, ein Vordringen der Sambre-Maas-Armee von Koblenz aus zu verhindern und französische Kräfte zu binden.

Dennoch gelang es den französischen Soldaten 1799, die verbliebenen deutschen Soldaten auszuhungern und zur Aufgabe zu zwingen. Der Ort zu Füßen der Festung kam für einige Jahre zum Herzogtum Nassau, ehe er nach der napoleonischen Zeit Preußen zugeschlagen wurde.

Das Thal war zwar keine Residenz mehr, aber immerhin Sitz einer Bürgermeisterei. Die Preußen legten schon bald nach der Übernahme der Rheinprovinz Pläne vor, Koblenz und Ehrenbreitstein zu befestigen. Fast 12.000 Soldaten sollten hier stationiert werden, 1500 allein in Ehrenbreitstein und das Garnisonsleben prägte fortan das Leben im Dahl.

Es ist heute kaum noch vorstellbar, dass im Dahl auch die gesamte Logistik des VIII. preußischen Armeekorps  in einem Depot untergebracht war.

Ausgehend von den damals neu genutzten und den neu errichteten Bauten, nimmt der Referent Manfred Böckling M.A. die Zuhörer auf eine Spurensuche durch das preußische Ehrenbreitstein mit.

Der Vortrag findet am 25.04.2017 um 19.00 Uhr im ehemaligen Jugendheim der kath. Kirchengemeinde, Obertal 24c in Ehrenbreitstein ( in der Nähe des Dähler Borns) statt. Um ca. 20.00 Uhr schließt sich dann die Mitgliederversammlung des Ortsrings an.